Sant’Antioco, Cagliari und Costa del Sud
Am 17. September machen uns auf den Weg weiter in Richtung Süden und steuern zuerst die Halbinsel Sant’Antioco an. Zum ersten Mal sehen wir Flamingos auf Sardinien. Schon vor drei Jahren hatten wir vergebens nach ihnen gesucht. Damals dachten wir, dass die Info aus den Reisführern, es gäbe auf Sardinien Flamingos, irgendwelche „Fake News“ seien, um Touristen anzulocken. Aber siehe da … Anscheinend machen die Flamingos auf Sardinien einen Zwischenstop bei ihrem Flug von Südfrankreich Richtung Afrika, wo sie dann überwintern. Leider finden wir auf Sant’Antioco erst einmal keinen geeigneten Platz zum frei Stehen und der einzige Campingplatz weit und breit entspricht so gar nicht unserem Geschmack: Wohnwagen neben Wohnwagen zusammengepfercht wie in einer „Hühner-Legebatterie“ ….. Wir fühlen uns gleich wie in einer Kleingartenkolonie irgendwo in … sagen wir im Schwarzwald: „Baden im Pool nur mit Badehaube!“ Wie im Schwimmunterricht in der 3. Klasse wollen wir uns aber nicht fühlen und so ergreifen wir alsbald die Flucht.
Nächstes Ziel ist eine Kiteschule in Giba (Porto Botte), welche uns vor Kurzem empfohlen wurde. Toni muss leider noch ruhen; aber die Wirkung der sardischen Schmerztabletten (Diclofenac) lassen die Schmerzen schnell schwinden. Zunächst verbringen wir einen Tag am „La spiaggia dell`Amore“`, welcher von der Lage an das „Ende der Welt“ erinnert. Beobachten können wir am Morgen am Strand, der fast nur von einheimischen Rentner und Rentnerinnen besucht wird, wie „Omis“ und „Opis“ – getrennt voneinander – jeweils in Grüppchen über deren Partner ‚liebevoll‘ lästern. Man erkennt bei den „Omis“ schon von Weitem, dass es sich nicht um deutsche Touristinnen handeln kann: Sehr schick sind sie gekleidet; alles ist aufeinander abgestimmt vom Badeanzug bis zur Handtasche, mit schicken Sonnenhüten noch dazu …. Nicht etwa in ‚Partnerlook‘ in Funktionskleidung mit „Tatze“, als wollen sie den Mount Everest besteigen ;-). Und noch eine Besonderheit ist zu beobachten: Gegen ca. 12 Uhr leert sich der Strand binnen Minuten …. es geht ab nach Hause, um bloß nicht zu spät zum Mittagessen zu erscheinen .. und danach drei Stunden Leere … Das ist ‚italienische Siesta‘! Am nächsten Tag versucht Mägdi zu Kiten. Es geht mal mehr, mal weniger gut. Der Wind ist stark aber böig und es gibt Wellen, was erschwerend hinzu kommt … Es macht trotzdem Spass.
Der darauf folgende Tag bringt einen kleinen Wettereinbruch mit Regen und so entscheiden wir uns, die Stadt Cagliari zu besichtigen. Die Altstadt ist sehr schön und lädt zum Schlendern ein. Abends gönnen wir uns mal wieder einen Aperitif sowie ein opulentes Dinner inklusive Meeresfrüchte-Platte und Tintenfisch.
Am nächsten Tag geht es dann auch schon weiter Richtung Costa del Sud. Die Landschaft ist sehr schön, aber wir haben es oft schwer, einen Stellplatz zu finden. Zu allem Überfluss erkrankt Mägdie dann auch noch an einem grippalen Infekt, und so verbringen wir ganze drei Tage damit, im Bus herum zu liegen, Filme und Dokus zu schauen und zu schlafen (und zu kuscheln ;-)). Zusätzlich zur Erkältung gehen uns die unzähligen, penetranten Fliegen mächtig auf den Keks, die sich in unserem Bus breit machen. Da erweist sich unsere elektrische Fliegenklatsche doch noch als ganz nützlich ….